Das neue Heft Nr. 59 von GEO WISSEN mit dem Thema „Die Kunst zu streiten“ wendet sich an einen vielseitigen Leserkreis: An Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, an Eltern wie Familien, an Unternehmer wie Politiker. Es beschreibt detailreich, warum Konflikte entstehen und wie sie eskalieren; zugleich wird erklärt, wie sich Konflikte lösen lassen, welche Regeln zu beachten sind und wann es klüger ist, mit dem Gegenüber zu verhandeln. Das Heft vermittelt einen informativen Überblick über die Thematik und wird manchen Leser dazu animieren, sich mit den spannenden Fragen von Streitentstehung, -vermeidung und –lösung noch näher auseinanderzusetzen.
Eingangs erklären zunächst zehn ausgewiesene Konfliktvermittler, wie sie professionell mit Streitigkeiten und Konflikten umgehen und geben dem Leser hierzu praktische Ratschläge. Und abschließend hält das Heft vier Tests bereit, mit deren Hilfe sich bestimmen lässt, wo die jeweiligen individuellen Stärken und Schwächen im Umgang mit Konflikten sind:
Test 1 fragt nach den „sozialen Fähigkeiten“, Test 2 nach „Lösungsmöglichkeiten bei Differenzen am Arbeitsplatz“, Test 3 nach dem „Umgang mit Konflikten in der Familie“ und Test 3 nach „Streitigkeiten im Zusammenhang mit Erziehungsfragen“.
Wenn auch die Tests von Aufbau und Inhalt strengen wissenschaftlichen Anforderungen kaum standhalten werden, so geben sie dem geneigten Leser doch einen ersten wichtigen Hinweis darauf, welchen Präferenzen er jeweils unterliegt.
Aus der Vielzahl der qualifizierten Beiträge sollen hier nur einige besonders erwähnt werden: So beschreibt Bertram Weiß in seinem Artikel „Im Duell der Interessen“ die Dynamik von Verhandlungen und die Notwendigkeit, die eigenen Bedürfnisse und die seines Gegenüber zu erkennen. Der Arbeits- und Organisationspsychologe Marc Solga beantwortet in einem Interview zur Thematik „Was tun bei Ärger im Büro“ Fragen nach einer besseren Streitkultur und der Etablierung von Konfliktmanagementsystemen in Betrieben und erklärt, was eine Führungskraft zu einem guten Arbeitsklima beitragen kann. Der international bekannte Kommunikationsforscher Friedemann Schulz von Thun stellt in dem Beitrag „Die Kunst der Kommunikation“ sein bekanntes Kommunikationsquadrat vor, erläutert, weshalb eine gelungene Kommunikation Empathie voraussetzt und welche Vorteile es hat, wenn Menschen einander aktiv zuhören. Und Marion Hombach schildert in ihrem Artikel „Auf der Suche nach der besten Lösung“ die Vorteile eines Mediationsverfahrens und berichtet, wie Konfliktparteien mit Hilfe eines allparteilichen Dritten, des Mediators, zu einer eigenständigen Lösung finden. Zutreffend ihr Fazit, dass Mediatoren weder Therapeuten noch Richter sind – wenngleich immer mehr Therapeuten und Richter sich aus guten Gründen zu Mediatoren ausbilden lassen.
Geo-Wissen Heft 59 ist erschienen bei Gruner + Jahr, Hamburg, Preis: 9.50 Euro