Nichts ist beim Thema Klimaschutz dringender als Dialog:
Dialog um Sensibilität für dieses Menschheitsthema zu generieren,
Dialog um anstehende Fragen hinsichtlich erforderlicher Konsequenzen zu beantworten,
Dialog um notwendige Umsetzungsalternativen in den Blick zu nehmen,
Dialog um auftretende Konflikte zu bearbeiten.
I. Wie dieser Dialog im Einzelnen ablaufen könnte und wie sich insoweit MediatorInnen einbringen können, war Inhalt einer Fortbildungsveranstaltung, die adribo im Rahmen des Frühjahr-Gesellschaftertreffens am 9. April 2022 in Frankfurt am Main durchführte.
Unter der Überschrift
„Die Klimakrise, die große Nachhaltigkeits-Transformation und gesellschaftliche Konflikte: welchen Beitrag können Mediation, Dialog und Bürgerbeteiligung zu ihrer Bewältigung leisten?“
referierte und moderierte Bernd Fechler, Mediator und geschäftsführender Gesellschafter von inmedio Frankfurt GbR (www.inmedio.de), diese anspruchsvolle Thematik, indem er zunächst einen umfassenden und faktenreichen Input zur „Klimakrise als Systemkrise“ gab, um sich dann dem Bereich „Klima und Konflikt“ zuzuwenden und schließlich Ansätze für Beteiligung und Umsetzung wie bspw. BürgerInnen-Räte (buergerrat-klima.de/downloadPdf/41) vorzustellen.
Das Konflikt- und Spannungsfeld „Politik und Verwaltung“ – „Wirtschaft“ – „Zivilgesellschaft“ nahm schließlich einen breiten Raum ein. Hier diskutierten die adribo-Gesellschafter ihre umfangreichen Erfahrungen, die sie mit ganz unterschiedlichen Beteiligungs- und Konfliktmanagementformaten in diesen Bereichen bereits gewinnen konnten, hinterfragten ihre bisherigen Ansätze und erarbeiteten best-practice Ansätze.
Vorläufiges Fazit nach mehrstündiger Debatte:
Der Dialog im Prozess der Transformation kann nur gelingen, wenn technische, ökonomische, soziale und politische Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren rechtzeitig in den Blick genommen werden und ihre Bedeutung im Gesprächs-, Moderations-, Beteiligungs- und Mediationsprozess hinreichend beachtet wird, was wiederum eine sorgfältige Verfahrensvorbereitung und häufig auch eine begleitende Supervision erforderlich macht.
II. Dem vertieften Kennenlernen und besseren gegenseitigen Verständnis im Hinblick auf verschiedene Formen zukünftiger Kooperation diente die Einladung von Prof. Dr.sc. Susann Ahn (landscape.tuwien.ac.at und www.susann-ahn.de) und Dr. Arno Gildemeister ( www.accord-schlichtung.de/seite/386651/unsere-schlichter.html ) zur o. g. Fortbildungsveranstaltung. adribo-Gesellschafter wie Gäste waren sich schnell einig, die Zusammenarbeit auch zukünftig fortsetzen zu wollen.
III. Das Gesellschaftertreffen in Frankfurt stand im Übrigen im Zeichen des 10-jährigen Bestehens von adribo: Die hierfür vorgesehenen Feierlichkeiten hatten in den vergangenen beiden Jahren coronabedingt verschoben werden müssen und konnten nunmehr nachgeholt werden.
adribo-Gesellschafter Dr. Dietrich Pielsticker und Prof. Dr. Roland Fritz ließen in ihren Festbeiträgen die Entwicklung der Gesellschaft Revue passieren, wiesen auf die Gründungsphase mit den seinerzeit engagierten Mediatoren Björn Neuhaus und Holger Thomas hin, dankten den Wissenschaftlichen Beiräten Dr. Christian Zwach und Prof. Dr. Peter Schiwy für ihr langjähriges Engagement und erinnerten zudem an die viel zu früh verstorbene Gründungsgesellschafterin Jutta M. Borgardt.
